Torffreies Gärtnern schützt Klima und Natur

Torffreie Blumenerde schützt die letzten Moore

Die Gartensaison hat wieder begonnen und viele Hobbygärtner greifen dann zur mit Torf vermischten Blumenerde oder zu reinem Torf. Torf gehört allerdings ins Moor und nicht in Gärten und Balkonkästen. Zur Torfgewinnung werden die Moore entwässert und damit eine einzigartige Flora und Fauna zerstört. Es dauert 1.000 Jahre bis sich aus abgestorbenen Moosen eine Torfschicht von einem Meter gebildet hat. Zudem bindet der Torf große Mengen Kohlenstoff und schützt so das Klima.

 

Werden Moore für den Torfabbau entwässert, entweicht der im Torf gebundene Kohlenstoff als Treibhausgas in die Atmosphäre. Obwohl weltweit nur drei Prozent der Landoberfläche von Mooren bedeckt sind, binden sie viel mehr Kohlenstoff als alle Wälder auf unserer Erde zusammen.

 

Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf verbrauchen wir in Deutschland jedes Jahr in unseren Gärten. Unwissentlich tragen wir so dazu bei, unersetzliche Moorlandschaften zu zerstören. In Baden-Württemberg sind mittlerweile 95% der ursprünglichen Moore zerstört. Inzwischen importieren Unternehmen den Torf aus dem Baltikum oder aus anderen Bundesländern zulasten der dortigen Natur.

 

Torf lässt sich im Privatgarten leicht ersetzen. Dieser fossile Rohstoff enthält wenig Nährstoffe und kann bei Trockenheit kaum Feuchtigkeit speichern. Die bessere und kostengünstigere Alternative sind Kompost bzw. Rindenmulch. Beides verbessert auf Dauer die Humus- und Nährstoffversorgung und auch die Bodenstruktur in unseren Gärten. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsangabe der Blumenerde, um Torf zu vermeiden.

 

Der NABU hat bereits 2013 die Aktion „Torffrei Gärtnern“ gestartet und viele Kleingärtner und Naturgartengruppen sind dem Aufruf gefolgt.

 

Tipps zum naturnahen Gärtnern gibt es in kostenlosen NABU-Faltblättern „Bunte Gärten ohne Torf“ und „Gärtnern ohne Gift“ unter Service@NABU-BW.de